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198540

(2003) Kultur und Symbol, Stuttgart, Metzler.

Keine Leerstelle bei Cassirer

Recht und Politik

Hans Jörg Sandkühler

pp. 297-308

Das Politische in Cassirers Leben und Werk hat die Forschung und die Rezeption lange Zeit wenig interessiert.1 Es liegt — wie seine ethisch relevanten Auffassungen2 — noch immer im Halbschatten des Bildes, das hinsichtlich vieler anderer Gesichtspunkte in den Jahren des nachdrücklicheren Interesses an seiner Philosophie aufgehellt worden ist. Hat man es nicht, so ein verbreitetes Mißverständnis, mit einem Unpolitischen zu tun, einem Denker der Flucht in die Geschichte der besseren Zeiten der Renaissance und der Aufklärung, dem die eigene Wirklichkeit eher fremd geblieben ist? Zu fragen ist, warum Cassirers "political ideas […] the forgotten part of his philosophy"3 sind. Gewiß, eine der Philosophie der symbolischen Formen vergleichbare politische Theorie hat er weder veröffentlicht noch hinterlassen. Der tiefere Grund für die vermeintliche Vernachlässigung der politischen Dimension dürfte aber eher in der Rezeption zu suchen sein als in seinem Werk. Soweit es Deutschland betrifft, teilt Cassirer das Schicksal Exilierter, an die zu erinnern die Erinnerung an das Verbrechen der Vertreibung bedeutet hätte.4

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-02942-3_14

Full citation:

Sandkühler, H.J. (2003)., Keine Leerstelle bei Cassirer: Recht und Politik, in H. J. Sandkühler & D. Pätzold (Hrsg.), Kultur und Symbol, Stuttgart, Metzler, pp. 297-308.

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